von Barbara Debold 
Lesedauer: 4,5 Minuten

Ausgeglichen durch die Prüfungsphase

Wenn wichtige Prüfungen anstehen, stellen wir unser eigenes Wohlbefinden häufig hinten an. Yogalehrerin Anne Kompenhans verrät, wie Sie auch in stressigen Phasen ausgeglichen bleiben.

Einatmen. Ausatmen. Pause. Eine ruhige, konzentrierte Atemübung ist für Yogalehrerin Anne Kompenhans ideal, um ihrem Körper in Stresssituationen eine Pause zu gönnen. Der Schlüssel zu mehr Achtsamkeit liegt darin, gut zu sich selbst zu sein – in jeder Situation.

Sei der wichtigste Mensch in Deinem Leben

So sollte das eigene Wohlbefinden auch in Prüfungsphasen im Mittelpunkt stehen. „Wenn Du merkst, dass Deine Konzentration nachlässt und dein Stresspegel hochschnellt, verlangt Dein Körper nach Pause. In diesem Moment ist es sehr wichtig, auf diese Signale zu reagieren“, rät Anne.

Wer Angst hat, durch eine Pause Lernzeit einzubüßen, sollte sich bewusst werden, dass er nach der Pause effizienter arbeitet, als wenn er durchpaukt. „Ich vergleiche das gerne mit Hunger. Ich esse etwas, und wenn ich satt bin, habe ich wieder Energie, um weiterzulernen“, lacht die Yogini. Wie diese Pause aussieht, ist jedem selbst überlassen. Hauptsache der Kopf kann sich erholen, und Entspannung stellt sich ein. „Mach Dir bewusst: Du bist der wichtigste Mensch in Deinem Leben. Nur wenn es Dir gutgeht, kannst Du auch gut lernen“, meint Anne.

Tu das Gegenteil von dem, was Du gerade tust, und Dein Körper gelangt wieder in eine Balance. (Anne Kompenhans, Yoga-Lehrerin aus Darmstadt)

Ausgleich zum Lernen schaffen

Welche konkreten Tipps hat die erfahrene Yogalehrerin, um in Prüfungsphasen achtsam zu bleiben? „Setze beim Lernen statt Deiner Erwartungen Deine Gefühle an vorderste Stelle. Horche in Dich hinein und stell Dir vor, wie es sich anfühlt, wenn Du diese Prüfung bestanden hast. Du möchtest dieses Gefühl erleben.“

Um in sich hineinzuhorchen, empfiehlt Anne vor allem diese einfache Atemübung: aufrecht hinsetzen, Füße schulterbreit stellen, Hände auf Brust und Bauch legen und anschließend tief ein- und ausatmen. Diese Übung am besten so oft wiederholen, bis sich ein Gefühl des Einklangs mit dem Körper einstellt. „Mir hilft es bei dieser Übung, den Atem auch hörbar zu machen. Dadurch schalten sich meine Sinne ein und beruhigen den Kopf zusätzlich. Der Denkapparat wird einfach ausgeschaltet“, rät die Yogalehrerin, die seit mehr als acht Jahren ein eigenes Yoga-Studio in Darmstadt betreibt.

 

Um einen Ausgleich zum langen Sitzen zu schaffen, empfiehlt sie, nach der Atemübung noch Bewegung einzubauen. Wie wäre es, einfach fünf Minuten zur Lieblingsmusik zu tanzen – am besten frei und unkontrolliert? Oder aufstehen, strecken und Yoga-Übungen machen.

Es kommt darauf an, ein Gegengewicht zum Sitzen zu schaffen. Anne erklärt: „Das ist auch ein Grundprinzip von Yoga: Tu das Gegenteil von dem, was Du gerade tust, und Dein Körper gelangt wieder in eine Balance“.

Fünf Tipps für eine ausgeglichene Prüfungsphase

 

  • Setzen Sie auch in Lernphasen auf eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse, um Ihr Gehirn mit ausreichend Vitaminen und Nährstoffen zu versorgen. Indem Sie neue, gesunde Rezepte ausprobieren, schaffen Sie darüber hinaus eine gute Abwechslung zum Lernen.
     
  • Denken Sie realistisch darüber nach, welche Konsequenzen ein weniger gutes Prüfungsergebnis haben könnte. Eine Einzelprüfung beeinträchtigt schließlich nicht die ganze Weiterbildung. Könnten Sie die Prüfung im Zweifelsfall auch wiederholen? Versuchen Sie, Gedanken wertfrei wahrzunehmen, damit sie schneller vorüberziehen und Sie insgesamt gelassener werden.
     
  • Nutzen Sie kleine Lernpausen für einen Spaziergang an der frischen Luft, am besten im Grünen. Bieten Sie Ihren Augen eine Abwechslung, indem Sie beispielsweise eingehend einzelne Blüten betrachten.
     
  • Nehmen Sie sich auch in Lernphasen ausreichend Zeit für sich selbst. Gehen Sie weiterhin Ihren Hobbys nach oder entdecken Sie neue Sportarten. Ihr Kopf und Ihr Körper freuen sich über eine Abwechslung zum langen Sitzen.
     
  • Versuchen Sie mit einer guten Vorbereitung, dem Stress kurz vor einer Prüfung vorzubeugen. Erstellen Sie beispielsweise einen strukturierten Lernplan, den Sie Schritt für Schritt abarbeiten können.
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